der Blinddarmkot

Die Caecotrophie oder der Blinddarmkot



Heute konnte ich die Kumpels Buddy und Sinclair dabei beobachten, wie sie genüsslich ihren Blinddarmkot vernascht haben. Wenn ihr jetzt denkt "hä, was haben die vernascht?" dann lest mal weiter...


Ihr wisst ja:

- wir sind reine Pflanzenfresser (wir vertragen kein Getreide!!!)

- wir haben keine eigenständige Darmperistaltik (Muskelkontraktion, die den Mageninhalt transportiert). Bei uns heißt das Stopfdarm/Stopfmagen. Es muss also immer etwas vorne rein, damit hinten etwas rauskommt

- wir haben einen sehr kleinen Magen (ca. 25 ml Fassungsvolumen)

- unser Futtern braucht 3-5 Tage um von vorn nach hinten zu kommen.


Unsere Nahrung gelangt durch die Speiseröhre in den Magen, wird dort mit verschiedenen Enzymen vermengt und gelangt dann nach ca. 5 Stunden in den Zwölffingerdarm, den Leerdarm und den Krummdarm, in denen weitere Aufspaltungen durch Enzyme geschehen. Weiter geht´s in den Dickdarm, welcher auf die Zelluloseaufspaltung spezialisiert ist und der Nahrung Wasser entzieht und dann weiter in den Blinddarm.


Hier befinden sich ganz spezielle und lebenswichtige Bakterien, die dabei helfen, die Vitamine zu bilden und zu spalten. Im Blinddarm wird ein Kot gebildet, welcher mit vielen wichtigen Vitaminen, Eiweißen und den speziellen Bakterien angereichert ist. Dieser ist optisch etwas weicher, heller und schleimiger als die bekannten Böhnchen und eher matschig. Dieser Kot wird von uns gezielt ausgeschieden und sofort wieder über das Maul aufgenommen. Die Bakterien sind nämlich weiterhin wirksam und werden so dem Magen-Darm-Kreislauf wieder zugeführt. Der ganze Trakt ist übrigens ca. 2,20 Meter lang.


Übrigens gilt der Spruch "schon einmal ein Pferd kotzen gesehen?" auch für uns. Wir können uns anatomisch leider nicht übergeben. Deshalb ist schlechtes oder zu viel Futter immer schlecht, da es immer durch den Magen-Darm-Trakt muss!

Share by: