ein gutes Schwein hat keine Farbe



EIN GUTES SCHWEIN

HAT KEINE FARBE


Unter diesem Motto sehen wir jedes einzelne Schweinchen. Jedes hat seinen eigenen Charakter. Somit kann der schönste Bock unfähig sein, eine Haremsgruppe zu führen und eine Dame mit "Schönheitsfehlern" schleicht sich ganz schnell ins Herz.

 

Wir möchten euch dennoch hier die gängigsten Rassen und Farben vorstellen.


Neuer Text

Wir starten mit dem Klassiker:  das Glatthaar

Das Glatthaar ist wohl die Ur-Rasse schlechthin. Ursprünglich aus Südamerika eingeschifft, sollte es eigentlich als Nahrungsquelle dienen. Die ursprüngliche Form war jedoch größer und wildfarben. Erst durch Züchtungen erhielt es alle möglichen Farben. Zu diesen kommen wir aber später.

Bei uns zeigt sich das Glatthaar-Schweinchen meist als flinker Wusel. Immer freundlich und aufgeschlossen, lässt es sich auch gern beobachten. Zu den Zweibeinern ist es oft skeptisch, lässt sich aber mit Erbsenflocken gut bestechen.

Die Zuchtanforderungen bestehen im Wesentlichen darin, keinerlei Wirbel zu zeigen. Das Fell muss komplett glatt verlaufen und darf keine Wirbel, Wellen oder Bögen aufweisen. Es muss kurzes glänzendes Fell haben und die Haarlänge darf 2,5 cm nicht überschreiten. Dies sind die Zuchtanforderungen des Bundesverbandes Deutschland.

Das Crested, die Krönchenträger

Das Crested Schweinchen ist ein Glatthaarmeerschweinchen mit Krone. Es hat ein ganz glattes Fell, welches kurz und anliegend ist. Jedoch trägt es nur einen einzigen Wirbel am Körper. Die Krone auf dem Kopf. Dieser Wirbel soll gleichmäßig groß sein und einen Stecknadelkopfgroßen Mittelpunkt haben.

Man unterscheidet das englische Crested und das amerikanische Crested. Der Unterschied liegt allein in der Kronenfarbe.

Das englische besitzt eine Krone in Fellfarbe, das amerikanische in weiß.

Charakterlich ähneln sie den Glatthaar-Schweinchen sehr. Flink, oft nicht ganz so mutig aber gut verträglich mit anderen Schweinchen.

Unser Semmel ist ein amerikanisches Crested, auch wenn er den Zuchtanforderungen nicht entspricht, da die Krone zu verwirbelt und nicht gleichmäßig weiß ist. Bei uns liegt aber das Hauptaugenmerk eh auf den inneren Werten.


Die Rosetten, oder auch die Clowns unter den Schweinchen.

Die Rosettenschweinchen wurden in England gezüchtet und sind seit 1880 bekannt. Zuchtziel sind möglichst gleichmäßige Wirbel - die Rosetten.

Im deutsches Bundesverband sind 12 Wirbel/Rosetten zugelassen:

2 Hüftrosetten

2 Rückenrosetten

2 Flankenrosetten

2 Schulterrosetten

2 Nasenrosetten

Mindestens 8 Rosetten sind allerdings Voraussetzung für die Rasse.

Die Rosetten müssen so groß und rund wie möglich sein, wobei die Wirbelmitte Stecknadelkopfgröße nicht überschreiten darf. Die Haare dürfen an den stehenden Stellen maximal 3,5 cm hoch sein.

Bei uns zeigen sich die Rosetten als absolute Witzbolde. Immer auf Achse und in vorderster Front vertreten. Sie sind witzig, zutraulich und sehr agil. Nichts mit Langeweile.

Die Teddy's und Rexe

oder auch die "immer-mit-der-Ruhe-Rassen"

Diese Rassen wurden in England, der Schweiz und Nordamerika gezüchtet und sind erst seit 1970 bzw 1996 bekannt. Optisch sehen sich Teddys und Rexe recht ähnlich aber sie sind doch sehr unterschiedlich. Fangen wir mal an:

Das Rexmeerschweinchen hat kurzes, abstehendes und gekräuseltes Fell. Dieses Fell fühlt sich sehr hart und struppig an. Die Züchter sagen dazu harsch. Die Haare sind sehr stark und erinnern an eine Drahtbürste. Wichtig ist den Züchtern, dass das Fell sehr dicht ist und die Haut nicht durchschimmern darf. An der Hinterhand darf das Fell maximal 2,5 cm lang sein.


Beim Rex ist auch das Bauchfell sowie die Tasthaare gekräuselt. Mit der Fütterung lässt sich das Fell übrigens beeinflussen. Mit einer ölhaltigen Fütterung und kalkarmen Wasser werden die Haare weicher, was ja aber nicht gewollt ist.Die Rexe haben eine sehr kräftige Statur und werden relativ groß.


Die Teddys werden noch einmal in US-Teddy und CH-Teddy (Schweizer Teddy) unterschieden.

Das US-Teddy ähnelt optisch sehr dem Rex. Allerdings ist seine Fellstruktur völlig anders. Es fühlt sich kuschelig weich an. Die Bauchbehaarung ist im Gegensatz glatt. Teddys sind in der Regel auch kleiner und schmaler als die Rexe. Wichtig ist aber auch hier das sehr dichte Fell.



Das CH-Teddy ist prinzipiell ein Teddy mit langem Fell. Dieses ist ca. 4 - 6 cm lang, wodurch sie wie ein explodiertes Sofakissen aussehen. Die Haare dürfen nicht anliegen, sondern müssen struppig vom Körper abstehen. Die Bauchbehaarung ist leicht gewellt und die Tasthaare nur leicht gebogen, nicht gekräuselt! Das CH-Teddy hat übrigens einen starken Fellwechsel. Gerade im Jungtieralter wechselt die Haarpracht noch oft.

Wichtig ist bei allen drei Rassen, dass sie keine Krönchen oder Wirbel aufweisen dürfen. Dies gilt als Mangel in der Bewertung.

Charakterlich bringt ein Teddy oder Rex nichts aus der Ruhe. Sie sind die gemütlichste Rasse überhaupt und verschwenden kaum Zeit mit wildem Rumgehüpfe. Ganz liebe Zeitgenossen, die viel Trubel oft gekonnt ignorieren. 


Die Langhaarigen oder auch die Skeptiker

Wir kennen bereits das Glatthaar und die Crested Schweinchen. Diese gibt es auch in Langhaar. Sie heißen dann Sheltie bzw. Coronet. Beide Rassen wurden um 1975 in England gezüchtet.

Das Sheltie hat langes, glattes und seidiges Fell, welches bodenlang aber maximal 2 cm länger sein darf. Es soll voluminös und dicht sein. Das Fell verläuft auf dem Rücken zu einem geraden Scheitel. Im Übergang vom Kopf zum Körper tragen die Shelties den sogenannten Backenbart. Die Kopfbehaarung ist kurz und fällt nach hinten.

Das Coronet ist wiederum ein Sheltie mit Krönchen. Es zeigt sie selben Merkmale wie das Sheltie, besitzt aber eben eine Stirnrosette. Mehr Wirbel oder Wellen im Fell sind bei Zuchtschauen nicht erwünscht.

Dann gibt es noch die Peruaner, die absoluten Frisurenschweine. Sie tragen ebenfalls ein bodenlanges Deckhaar, welches auch keine Wellen oder Wirbel aufweisen darf. Die eigentliche Kopfbehaarung (außer die typische Backenbehaarung) ist kurz aber im Nackenbereich fällt das Fell nach vorn und bildet somit den typischen Pony. Der Peruaner ist die älteste Langhaarrasse und wird seit 1880 in England gezüchtet.

Das Fell der Langhaarrassen wächst ständig und ist daher wahnsinnig pflegeintensiv. Einige wenige Züchter, binden die langen Haare daher zu einem Zopf nach oben, um das Fell vor Verschmutzungen zu schützen. Dies ist allerdings nicht erlaubt und stellt eine Qual für die Tiere dar. Auch ein überlanges Fell ist unerlaubt, da es das Schweinchen im täglichen Leben beeinträchtigt.

Die Shelties, Peruaner und Coronets zeigen sich im Alltag als sehr zögerlich im Umgang mit dem Menschen. Mit anderen Schweinchen sind sie sehr freundlich, drängen sich aber auch hier nicht in den Vordergrund. Aber das sie schön sind, wissen sie.


Texel, Merino & Co. oder "die explodierten Sofakissen"

Das Texelschweinchen ist ein langhaarige Sheltie in lockig. Die englische Rasse ist seit 1984 bekannt. Es besitzt bodenlanges (plus maximal 2cm) Haar, der Schopf ist kurz aber die Backenbärte ausgeprägt. Um die Rasse zu bekommen wurde ein Sheltie mit einem Rex gepaart.

Das Alpaka ist wiederum eine Kreuzung aus Peruaner (die mit dem geilen Pony) und einem Rex. Typisch ist wieder die bodenlange Haarpracht, die sich hier eben lockt und der charakteristisch, nach vorn fallende Pony.

Die Rasse Merino ist ein Coronet in lockig, eben mit Krönchen.

Das Lunkary sie optisch wie ein Texel in explodiert aus. Es entstand aus einer Mutation heraus und vererbt sich sehr dominant. Die Haare stehen wellenförmig und harsch vom Körper ab.

Es gibt noch weitere Rassen, welche aber jeweils eine Kombination der o.g. Rassen sind. Dabei sind z.B. das Curly, das Angora, das Mohair, das Minpli und das Sheba Mini Yak.


Share by: